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Haskala und allgemeine Menschenbildung : David Friedländer und Wilhelm von Humboldt im Gespräch: Zur Wechselwirkung zwischen jüdischer Aufklärung und neuhumanistischer Bildungstheorie : Studien, Editionen, Analysen / Uta Lohmann

Von: Lohmann, Uta [VerfasserIn]Materialtyp: TextTextSprache: Deutsch Reihen: Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland ; Band 9Verlag: Münster ; New York : Waxmann, 2020Beschreibung: 1 Onlineressoure (620 Seiten)Inhaltstyp: Text Medientyp: Computermedien Datenträgertyp: Online-RessourceISBN: 9783830991311Schlagwörter: Friedländer, David 1750-1834 | Humboldt, Wilhelm von 1767-1835 | Haskalah | Bibel-Beiträge | Bildung | Bildungsdenken | Historische Bildungsforschung | Judentum | Jüdische Aufklärung | Lesebücher | Bildungstheorie | Sprachphilosophie | TexteditionAndere physische Formen: ; Erscheint auch als Druckausgabe Online-Ressourcen: Volltext Zusammenfassung: David Friedländer (1750–1834) und Wilhelm von Humboldt (1767–1835) begegneten sich erstmals im Berlin der 1780er Jahre. Die vorliegende Untersuchung ihres langjährigen Austauschs erhellt die Einwirkung des jüdischen Aufklärers und Reformpolitikers auf die bildungsprogrammatische Grundhaltung des 17 Jahre jüngeren protestantischen Adeligen. Diese Einwirkung lässt sich nicht nur im persönlichen Lebensentwurf Humboldts erkennen. Auch die Maximen, die Humboldt später seiner Bildungstheorie und den Stellungnahmen zu Bildungspolitik und Erziehungsreform in Preußen zu Grunde legte, sind davon wesentlich mitgeprägt. Die von Friedländer und Humboldt geteilte grundlegende Ausrichtung ihrer Konzepte von Erziehung und Bildung basiert insbesondere auf Moses Mendelssohns Philosophie. Friedländer spielte eine zentrale Rolle als Wissensvermittler und Multiplikator der Ideen Mendelssohns. Eine umfassende Studie der biblisch fundierten und auf anwendungsorientierte Lebenspraxis zielenden Bildungsphilosophie der Berliner Haskala – als eigenständige Position zwischen Philanthropismus und Neuhumanismus – ist der Untersuchung vorangestellt. Kommentierte Editionen der Friedländer-Humboldt-Korrespondenz und bildungsprogrammatisch relevanter Texte David Friedländers bilden die Quellenbasis der Analyse. »Er hatte sich, und allein durch sein Verdienst und Talent, einen ganz eigenen Standpunkt errungen und wird diesen auch in späterem Andenken gewiß immer behaupten. Es hat mich ungemein gefreut, daß sich der Verewigte noch bisweilen mit meinem Bruder und mir in Gedanken beschäftigt hat. Uns wird gewiß immer unvergeßlich bleiben, wie er bildend auf uns beide eingewirkt hat.« (Wilhelm von Humboldt im Januar 1835 über David Friedländer)Zusammenfassung: Mit Haskala und allgemeine Menschenbildung hat Uta Lohmann einen wichtigen Baustein für das Verständnis der kulturellen Transfers zwischen Haskala und (preußischer) Bildungsreform vorgelegt. Die Stärke ihres Buches liegt sowohl in der umsichtigen und umfangreichen Quellenarbeit wie auch in den zahlreichen intertextuellen und interkulturellen Bezügen, die die Verfasserin herausarbeitet. Auch die ausführlichen Forschungsreferate tragen wesentlich zur Orientierung im Gefüge der weitgespanten Themenfelder bei. Haskala und allgemeine Menschenbildung dürfte damit zu den wichtigsten bildungsgeschichtlichen Publikationen der letzten Jahre gehören und ist ein Meilenstein in der Geschichte der Erforschung der deutsch-jüdischen Kultur. – Cord-Friedrich Berghahn, in: Germanisch-Romanische Monatsschrift 70.1 (2020), S. 100-104.Zusammenfassung: Insgesamt bereichert der auch sprachlich und in seiner Gedankenführung gewinnend auftretende, unbedingt lesenswerte Band substantiell die Forschung zur deutschen und, als integrativer Teil davon, der deutsch-jüdischen Bildungsgeschichte. – Michael Nagel, in: H-Soz-Kult, 19.10.2020.
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David Friedländer (1750–1834) und Wilhelm von Humboldt (1767–1835) begegneten sich erstmals im Berlin der 1780er Jahre. Die vorliegende Untersuchung ihres langjährigen Austauschs erhellt die Einwirkung des jüdischen Aufklärers und Reformpolitikers auf die bildungsprogrammatische Grundhaltung des 17 Jahre jüngeren protestantischen Adeligen. Diese Einwirkung lässt sich nicht nur im persönlichen Lebensentwurf Humboldts erkennen. Auch die Maximen, die Humboldt später seiner Bildungstheorie und den Stellungnahmen zu Bildungspolitik und Erziehungsreform in Preußen zu Grunde legte, sind davon wesentlich mitgeprägt. Die von Friedländer und Humboldt geteilte grundlegende Ausrichtung ihrer Konzepte von Erziehung und Bildung basiert insbesondere auf Moses Mendelssohns Philosophie. Friedländer spielte eine zentrale Rolle als Wissensvermittler und Multiplikator der Ideen Mendelssohns. Eine umfassende Studie der biblisch fundierten und auf anwendungsorientierte Lebenspraxis zielenden Bildungsphilosophie der Berliner Haskala – als eigenständige Position zwischen Philanthropismus und Neuhumanismus – ist der Untersuchung vorangestellt. Kommentierte Editionen der Friedländer-Humboldt-Korrespondenz und bildungsprogrammatisch relevanter Texte David Friedländers bilden die Quellenbasis der Analyse. »Er hatte sich, und allein durch sein Verdienst und Talent, einen ganz eigenen Standpunkt errungen und wird diesen auch in späterem Andenken gewiß immer behaupten. Es hat mich ungemein gefreut, daß sich der Verewigte noch bisweilen mit meinem Bruder und mir in Gedanken beschäftigt hat. Uns wird gewiß immer unvergeßlich bleiben, wie er bildend auf uns beide eingewirkt hat.« (Wilhelm von Humboldt im Januar 1835 über David Friedländer)

Mit Haskala und allgemeine Menschenbildung hat Uta Lohmann einen wichtigen Baustein für das Verständnis der kulturellen Transfers zwischen Haskala und (preußischer) Bildungsreform vorgelegt. Die Stärke ihres Buches liegt sowohl in der umsichtigen und umfangreichen Quellenarbeit wie auch in den zahlreichen intertextuellen und interkulturellen Bezügen, die die Verfasserin herausarbeitet. Auch die ausführlichen Forschungsreferate tragen wesentlich zur Orientierung im Gefüge der weitgespanten Themenfelder bei. Haskala und allgemeine Menschenbildung dürfte damit zu den wichtigsten bildungsgeschichtlichen Publikationen der letzten Jahre gehören und ist ein Meilenstein in der Geschichte der Erforschung der deutsch-jüdischen Kultur. – Cord-Friedrich Berghahn, in: Germanisch-Romanische Monatsschrift 70.1 (2020), S. 100-104.

Insgesamt bereichert der auch sprachlich und in seiner Gedankenführung gewinnend auftretende, unbedingt lesenswerte Band substantiell die Forschung zur deutschen und, als integrativer Teil davon, der deutsch-jüdischen Bildungsgeschichte. – Michael Nagel, in: H-Soz-Kult, 19.10.2020.

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